Milchwirtschaftsfonds (MIWIFO)

Nachdem in den 70er Jahren des 19. Jhdt. in Österreich der Absatz von Milch und Milchprodukten nicht mehr mit der gestiegenen Produktion Schritt halten konnte, wurden Maßnahmen überlegt um ein diesbezügliches Gleichgewicht wieder herzustellen. Daher wurden im Jahre 1978 rund 2,14 Mio. Tonnen einzelbetriebliche Richtmenge an 144.000 Milcherzeuger zugeteilt.

 

Aufgrund einer parlamentarischen Gesetzesverabschiedung mussten in einem Zeitfenster von 4 Wochen ab festgelegtem letzten Abgabe-/Einreichtag 144.000 Ansuchen um entsprechende Richtmengenzuteilung nach der jeweils gemeldeten Produktionsmenge elektronisch erfasst und hochgerechnet werden. Eine elektronische Beleglesung war1978 technisch nicht existent, sodass alle Anträge von WILCZEK über viele Datenerfassungsplätze mit einem 2-Zeilenbildschirm á 80 Zeichen auf 5 ¼ Zoll Disketten eingetippt und geprüft (wie aus der Lochkartentechnologie bekannt) werden mussten.

 

Die elektronische Plausibilitätsprüfung erzwang danach tausende Rückfragen bei den Milchbauern aufgrund ihrer fehlerhaft eingereichten Belege. Sobald die Daten "sauber" elektronisch lesbar vorlagen, erfolgten mehrere Hochrechnungen mit den von WILCZEK zwischenzeitlich dafür extra entwickelten und vorbereiteten Hochrechnungsprogrammen.

 

Das vom Parlament für die Ausgleichszahlungen an die 144.000 Milcherzeuger (Bauern) beschlossene Gesetz besagte, dass jeder einen 8 Seiten umfassenden Bescheid zu erhalten hatte, wodurch 1,2 Mio. Bescheid-Seiten zu drucken waren, was 480 Karton Endlospapier entsprach, ein Papierstoß von 120 m (Höhe des Wiener Stephansdom). Die daraus resultierenden 50 Mio. Druckzeilen wurden mit einem eigens dafür angemieteten ControlData Schnelldrucker in 8 Tagen á 24 Std. Druckzeit im WILCZEK Rechenzentrum gedruckt. Unter Zuhilfenahme eines Endlospapierschneiders, Sorters und einer automatischen Kuvertiereinrichtung erhielt jeder Milcherzeuger von WILCZEK termingerecht seinen, ihm gesetzlich zustehenden, Bescheid.